Du hast deinen Hund als niedlichen Welpen kennengelernt: verspielt, anhänglich und lieb. Doch plötzlich scheint sich dein kleiner Liebling in einen rebellischen Teenager zu verwandeln, der nicht mehr auf dich hört und plötzlich eigene Entscheidungen trifft. Willkommen in der Pubertät des Hundes! Diese Flegelphase kann für viele Hundebesitzer eine Herausforderung sein, denn sie ist geprägt von hormonellen Veränderungen, Stimmungsschwankungen und unerwarteten Verhaltensweisen. Hier erfährst du alles, was du über die Pubertät beim Hund wissen musst, wie du damit umgehen kannst und was diese Phase so besonders macht.
- Was ist die Pubertät beim Hund?
- Die wichtigsten Veränderungen in der Hunde-Pubertät
- Wie zeigt sich die Pubertät beim Hund im Verhalten?
- In welchem Alter beginnt die Pubertät beim Hund?
- Wie lange dauert die Pubertät beim Hund?
- Die Phasen der Pubertät beim Hund
- Tipps für den Umgang mit deinem Hund in der Pubertät
- Fazit: Die Pubertät beim Hund geht vorbei!
Was ist die Pubertät beim Hund?
Genau wie bei uns Menschen ist die Pubertät beim Hund die Übergangsphase vom Kindes- zum Erwachsenenalter. Während dieser Zeit durchläuft dein Hund eine Vielzahl von körperlichen und psychischen Veränderungen.
Die Hormonspiegel steigen an, was zur Geschlechtsreife führt und das Verhalten deines Hundes stark beeinflusst. Das süße, folgsame Verhalten des Welpen wird zunehmend durch eine rebellische und unabhängige Art ersetzt. Dein Hund testet nun seine Grenzen aus und hinterfragt deine Autorität.
Früh kastrierte Hunde durchlaufen die Pubertät oft anders. Sie produzieren weniger Sexualhormone, was die Entwicklung beeinflussen kann. In einigen Ländern ist die Frühkastration noch immer gängig, vor allem bei Hunden aus dem Tierschutz.
Wo ist der Unterschied zur Adoleszenz?
Übrigens gibt es noch die Bezeichnung Adoleszenz. Aber was ist Adoleszenz beim Hund genau? Streng genommen bezieht sich der Begriff Pubertät nur auf die körperliche Reifung und die Entwicklung der Fortpflanzungsfähigkeit.
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Die Phase der Sozialisation zwischen Welpen- und Erwachsenenalter wird als Adoleszenz bezeichnet. In dieser Zeit treten Verhaltensänderungen auf. Der Hund findet seinen Platz im Rudel oder in der Familie. Da die Pubertät und die Adoleszenz in einem ähnlichen Zeitrahmen ablaufen, werden die Begriffe häufig synonym verwendet.
Die wichtigsten Veränderungen in der Hunde-Pubertät
- Hilft, die Herausforderungen der Hunde-Pubertät zu meistern
- Bietet Tipps für den Umgang mit Verhaltensänderungen
- Unterstützt die Erziehung und Förderung von Selbstbeherrschung und Ruhe
In der Pubertät passieren im Körper deines Hundes viele Dinge gleichzeitig. Hormone spielen verrückt, Wachstumsschübe treten auf und das Verhalten deines Hundes kann sich stark verändern. Diese Phase kann sowohl für dich als auch für deinen Hund herausfordernd sein. Hier sind die wichtigsten Veränderungen, die du kennen solltest:
Wachstumsschübe und neuronale Veränderungen
Dein Hund macht in dieser Zeit einen gewaltigen Wachstumsschub durch, auch im Gehirn. Die Verknüpfungen der Nervenzellen werden neu geordnet und besonders der präfrontale Cortex wird umgebaut. Dieser Bereich ist für das Denken, Lernen und Entscheiden verantwortlich. Das bedeutet, dass dein Hund in dieser Phase oft impulsiv handelt und schwerer zu kontrollieren ist.
Außerdem wächst der Mandelkern, der für Emotionen wie Angst oder Aggression zuständig ist. Daher kann es sein, dass dein Hund plötzlich unsicher oder aggressiv reagiert – auch auf Dinge, die ihm früher nichts ausgemacht haben.
Hormonschwankungen
Die Hormone spielen in der Pubertät verrückt – das weiß wohl jeder von uns. Besonders das Dopamin, Östrogene (bei Hündinnen) und Testosteron (bei Rüden) steigen stark an. Das führt zu starken Stimmungsschwankungen. Dein Hund kann von einer Minute auf die andere von übermütig zu ängstlich wechseln oder plötzlich auf bekannte Situationen unerwartet stark reagieren.
Diese Phase ist völlig normal und gehört zum Erwachsenwerden dazu. Es ist wichtig, geduldig zu bleiben und den Hund nicht zu überfordern.
Wie zeigt sich die Pubertät beim Hund im Verhalten?

Die Pubertät ist eine echte Herausforderung – nicht nur für dich, sondern auch für deinen Hund. Zu den typischen allgemeinen Verhaltensänderungen gehören:
- Stimmungsschwankungen: Dein Hund kann plötzlich sehr sensibel reagieren oder eigenwillig und unkooperativ sein.
- Ruppiges Spielverhalten: Der Spieltrieb wird intensiver, und dein Hund kann gegenüber Artgenossen grober werden.
- Ungehorsam: Selbst gut trainierte Hunde scheinen plötzlich ihre Erziehung zu vergessen. Der Rückruf, der sonst perfekt funktionierte, wird ignoriert.
Aber damit noch nicht genug. Außerdem kannst du häufig folgende Dinge während der Pubertät deines Hundes beobachten. Je nach Charakter, bei dem einen Hund mehr und bei dem anderen Hund weniger:
Erhöhte Unabhängigkeit: Dein Hund könnte beginnen, deinen Befehlen weniger zu folgen und mehr zu testen, wie weit er gehen kann. Er könnte sich unabhängiger verhalten und seine eigenen Entscheidungen treffen wollen.
Vermehrtes Markieren: Besonders Rüden neigen dazu, in dieser Phase verstärkt ihr Territorium zu markieren. Dies kann übrigens auch im Haus passieren.
Veränderte soziale Interaktionen: Dein Hund könnte gegenüber anderen Hunden oder Menschen entweder schüchterner oder aggressiver werden. Er testet seine sozialen Grenzen neu und verhält sich deshalb in sozialen Situationen anders.
Erhöhte Energie und Unruhe: Die Hormone deines Hundes können für vermehrte Unruhe und überschüssige Energie sorgen. Er könnte hyperaktiver wirken und mehr Bewegung und geistige Auslastung benötigen. Es ist dann wichtig, eine ausgewogene Ernährung für deinen Hund zu gewährleisten, die seinen hohen Energiebedarf deckt.
Verstärktes Kauen und Zerstören: In der Pubertät kauen Hunde oft mehr, um Stress abzubauen und ihre wachsenden Zähne zu pflegen. Dies kann zu zerstörerischem Verhalten führen, wenn nicht genügend geeignete Kauartikel zur Verfügung stehen.
Vermehrtes Bellen und Jaulen: Dein Hund könnte lauter und aufgeregter sein, insbesondere wenn er allein gelassen wird oder sich unsicher fühlt. Gerade beim Gassigehen im Dunkeln kann das oft zum Problem werden, da er dann vieles als Gefahr wahrnimmt.
Vermehrtes Jagdverhalten: Viele junge Hunde zeigen in dieser Phase ein stärkeres Jagdverhalten. Sie können vermehrt kleinen Tieren oder sich bewegenden Objekten hinterherjagen.
Warum hört mein Hund plötzlich nicht mehr?
Das häufigste Problem in der Pubertät ist der plötzliche Ungehorsam. Dein Hund scheint deine Kommandos einfach zu ignorieren. Das liegt nicht daran, dass er dich absichtlich ärgern will, sondern an den Veränderungen in seinem Gehirn. Oft ist er so abgelenkt von seiner Umwelt, dass er deine Rufe schlichtweg nicht wahrnimmt.
Nutze in dieser Phase am besten eine Schleppleine, um den Rückruf weiter zu trainieren. Sei geduldig und bleibe am Ball – dein Hund wird sich wieder bessern, wenn die hormonellen Turbulenzen nachlassen.
In welchem Alter beginnt die Pubertät beim Hund?

Die Pubertät beginnt je nach Hunderasse unterschiedlich. Bei kleineren Hunderassen kann sie schon ab dem 6. Lebensmonat einsetzen, während größere Rassen oft erst mit etwa einem Jahr in die Pubertät kommen. Bei Hündinnen erkennst du es an ihrer ersten Läufigkeit. Rüden hingegen fangen zu Beginn der Pubertät an, ihr Bein zu heben und verstärkt Interesse an Hündinnen zu zeigen.
Wie lange dauert die Pubertät beim Hund?
Die Dauer der Pubertät variiert stark. Kleinere Hunderassen können schon mit 18 Monaten „fertig“ sein, während größere Rassen oft bis zu drei Jahre brauchen, um vollständig auszureifen. Die gute Nachricht: Nach der Pubertät beruhigt sich das Verhalten deines Hundes wieder und er wird zu einem ausgeglichenen Erwachsenen.
Die Phasen der Pubertät beim Hund
Die Pubertät bei Hunden kann man grob in drei Hauptphasen aufteilen. Diese Phasen bringen jeweils ihre eigenen, unterschiedlichen Veränderungen mit sich. Das Alter, in dem diese Phasen auftreten, kann stark variieren und hängt immer von der jeweiligen Rasse ab.
1. Die Vorpubertät
Die Vorpubertät beginnt meist im Alter von 13 bis 16 Wochen und geht mit dem Zahnwechsel einher. Hormone beginnen zu steigen und erste Verhaltensänderungen können sichtbar werden. In dieser Zeit testet dein Welpe zum ersten Mal deine Autorität. Dein Hund entwickelt mehr Selbstbewusstsein und zeigt erste Anzeichen von Trotz.
2. Die eigentliche Pubertät
Diese Phase beginnt etwa zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat, abhängig von der Rasse. Dein Hund ist jetzt geschlechtsreif, aber noch lange nicht vollständig erwachsen. Das Verhalten kann nun sehr sprunghaft sein: Ein Moment ist er noch verspielt, im nächsten ignoriert er dich komplett.
Dein Hund wird versuchen, mehr Unabhängigkeit zu zeigen, seine eigenen Entscheidungen zu treffen und sich sozial neu zu orientieren.
3. Die Flegelphase
In der sogenannten Flegelphase – zwischen dem 12. und 18. Monat – sind die hormonellen Veränderungen besonders intensiv. Dein Hund versucht nun oft, seine Grenzen auszutesten, und es kommt häufiger zu Konflikten mit anderen Hunden oder sogar mit dir.
Tipps für den Umgang mit deinem Hund in der Pubertät

Wie wohl bereits alle Eltern wissen, kann die Pubertät eine anstrengende Zeit sein. Beachte deshalb die folgenden Tipps, damit du es ein wenig einfacher hast.
Bleib konsequent, aber liebevoll
Auch wenn dein Hund dich oft auf die Probe stellt: Eine gute Erziehung deines Hundes besteht aus Konsequenz. Vergiss aber nicht, auch viel Geduld und Verständnis zu zeigen. Dein Hund ist in dieser Phase genauso überfordert wie du.
Vermeide große Veränderungen
Versuche, während der Pubertät keine großen Veränderungen wie Umzüge oder neue Lerninhalte einzuführen. Dein Hund ist durch die hormonellen Schwankungen ohnehin schon gestresst und braucht Stabilität.
Schütze deinen Hund vor Gefahren
Ein pubertierender Hund ist oft risikofreudig und kennt keine Angst. Pass gut auf, dass er sich nicht in gefährliche Situationen bringt. Wenn er in dieser Zeit aggressiv auf andere Hunde losgeht, halte ihn besser an der Leine.
Fazit: Die Pubertät beim Hund geht vorbei!
Die Pubertät ist eine turbulente Zeit, die Geduld und Nervenstärke erfordert. Aber denk daran: Diese Phase geht vorbei! Ja, wirklich! Vor allem mit konsequenter Erziehung kannst du deinem Hund helfen, sie gut zu überstehen. Diese Phase ist zwar herausfordernd, aber es ist wichtig, weiterhin klare Regeln und Routinen aufrechtzuerhalten. Nur so kannst du deinem Hund Sicherheit und Orientierung geben. Nach der Pubertät wirst du schließlich einen erwachsenen und ausgeglichenen Hund an deiner Seite haben.
Auch, wenn die Pubertät für Hundehalter herausfordernd ist, kannst du diese Zeit nutzen, um die Bindung zu deinem Hund zu stärken. Zeige ihm, dass du trotz aller Herausforderungen für ihn da bist. Mit viel Liebe, Geduld und Konsequenz meisterst du diese Phase – und am Ende wirst du stolz auf den erwachsenen Hund sein, der aus deinem süßen Welpen geworden ist.