Wahrscheinlich jeder Hundebesitzer kennt es: Man ist mit dem Hund spazieren und plötzlich bleibt er stehen und knabbert an den grünen Grashalmen. Das kann verwirrend sein – schließlich ist der Hund doch eigentlich ein Fleischfresser! Doch das Grasfressen ist bei vielen Hunden ein ganz natürliches Verhalten. Hier erfährst du, warum Hunde Gras fressen, welche Gründe dahinter stecken können und wann du eventuell genauer hinschauen solltest – denn manchmal kann es zum Problem werden.
- Ist es normal, dass mein Hund Gras frisst?
- Warum fressen Hunde Gras? Die 7 häufigsten Gründe
- Anzeichen, dass das Grasfressen bei deinem Hund problematisch ist
- Parasitengefahr: Lungenwürmer durch Grasfressen
- Tipps: Was tun, wenn dein Hund Gras frisst?
- Fazit: Grasfressen beim Hund – ein natürliches Verhalten mit Ausnahmen
Ist es normal, dass mein Hund Gras frisst?
Kurz gesagt: Ja! Das Grasfressen gehört zum natürlichen Verhalten vieler Hunde. Schon die wilden Vorfahren unserer Hunde, die Wölfe, haben gelegentlich Gras gefressen. Auch heute wird das Grasfressen als eine Art instinktives Verhalten angesehen, das teilweise noch aus der Zeit stammt, als Hunde und Wölfe einen ähnlichen Lebensstil führten.
Forscher und Hundeexperten gehen davon aus, dass es sich beim Grasfressen um ein Verhalten handelt, das sowohl natürliche als auch individuelle Gründe haben kann.
Warum fressen Hunde Gras? Die 7 häufigsten Gründe

Das Grasfressen bei Hunden hat verschiedene Ursachen, und oft spielen mehrere Faktoren zusammen. Beobachte deinen Hund, um herauszufinden, welche Ursachen bei ihm zutreffen. Die häufigsten Gründe für das Grasfressen sind:
1. Langeweile
Manche Hunde fressen Gras einfach aus Langeweile. Wenn der Spaziergang nicht genug Abwechslung bietet oder der Hund gerade keine anderen Beschäftigungen hat, knabbert er vielleicht an den Grashalmen, um sich die Zeit zu vertreiben.
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Besonders, wenn man stehen bleibt und z.B. mit anderen Hundebesitzern redet, sieht man es oft. Es wirkt, als würde der Hund bockig werden, weil es nicht schnell genug weitergeht. In solchen Momenten kann es helfen, dem Hund ein Spielzeug oder Leckerchen zur Ablenkung zu geben.
2. Durst oder Hunger
Frisches Gras enthält viel Wasser, besonders nach Regen oder in den frühen Morgenstunden, wenn das Gras noch feucht ist. Einige Hunde fressen Gras, um ihren Durst zu stillen. Auch ein leichter Hunger kann der Grund sein, weshalb dein Hund zu den Grashalmen greift.
3. Natürlicher Instinkt und Verdauungsförderung
Gras enthält Ballaststoffe, die die Verdauung anregen können. Viele Hunde fressen Gras, um ihre Verdauung zu unterstützen – vor allem dann, wenn sie Verdauungsprobleme haben. Hundehalter berichten oft, dass ihr Hund nach dem Grasfressen erbricht, was den Magen-Darm-Trakt reinigen kann.
4. Stressabbau
Grasfressen kann auch eine Übersprungshandlung sein. In stressigen Situationen, wie zum Beispiel beim Aufeinandertreffen mit anderen Hunden, beginnen manche Hunde, Gras zu fressen, um sich abzulenken und zu beruhigen.
5. Erlerntes Verhalten
Frisst dein Hund Gras, kann aber auch ein Verhalten sein, das er als Welpe von seiner Mutter gelernt hat. Beobachtet der junge Hund seine Mutter oder andere Hunde beim Grasfressen, übernimmt er dieses Verhalten oft einfach ohne bestimmten Grund.
6. Nährstoffmangel
- Praktische und ausgewogene Ernährung, einfach zu lagern und zu füttern
- Unterstützt die Zahngesundheit des Hundes
- Verschiedene Varianten für unterschiedliche Bedürfnisse erhältlich
Frisst dein Hund besonders viel Gras, könnte dies ein Hinweis auf einen Nährstoffmangel sein. Gras enthält einige Mineralstoffe wie Magnesium und Eisen. Der Hund versucht möglicherweise, diese Mineralstoffe über das Gras zu ergänzen. Daher ist die richtige Ernährung deines Hundes entscheidend, um mögliche Mängel zu vermeiden.
7. Reinigung des Magen-Darm-Trakts
Durch das Grasfressen kann der Hund den Brechreiz auslösen. Das ist eine natürliche Methode, um unverdauliche oder schädliche Stoffe loszuwerden – ein Verhalten, das möglicherweise von den wilden Vorfahren übernommen wurde.
Anzeichen, dass das Grasfressen bei deinem Hund problematisch ist

Wie du siehst, ist das Grasfressen in den meisten Fällen eher harmlos. Allerdings kann es in bestimmten Situationen auch ein Hinweis auf gesundheitliche Probleme sein. Dann solltest du natürlich so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen und deinen Hund untersuchen lassen. Hier sind einige Anzeichen, bei denen du genauer hinschauen solltest:
Übermäßiges Grasfressen mit Unruhe
Hier und da mal ein Bissen Gras zu fressen, ist völlig okay. Frisst dein Hund aber Gras in großen Mengen und ist dazu noch sehr hektisch und unruhig, könnte dies ein Zeichen für Unwohlsein oder Verdauungsbeschwerden sein. Oft hat er dann Bauchschmerzen und es geht ihm nicht gut.
Grasfressen und Appetitlosigkeit
Frisst dein Hund Gras und zeigt gleichzeitig wenig Interesse an seinem normalen Futter, könnte dies auf Magenprobleme oder eine Erkrankung hindeuten. Gerade Appetitlosigkeit ist tatsächlich ein Warnsignal bei Hunden und sollte ernst genommen werden.
Grasfressen in Kombination mit Erbrechen oder Durchfall
Grasfressen, gefolgt von Erbrechen kann normal sein. Besonders wenn Hunde das Gras fressen, um ihren Magen damit zu beruhigen. Wenn es jedoch häufig vorkommt oder noch von Durchfall begleitet wird, könnte das auf ein ernsthafteres gesundheitliches Problem hinweisen.
Weitere Symptome
Zeigt dein Hund zusätzlich Fieber, Blut im Stuhl oder andere Krankheitssymptome, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen. Diese Anzeichen erfordern eine schnelle medizinische Behandlung.
Parasitengefahr: Lungenwürmer durch Grasfressen
Eine besondere Gefahr, die nur wenigen Hundebesitzern bekannt ist, sind sogenannte Lungenwürmer. Diese Parasiten leben einen Teil ihres Lebens in der Lunge von Hunden und können schwere Schäden verursachen.
Dabei benutzen die Wurmlarven kleine Schnecken als Zwischenwirt. Diese winzigen Schnecken haften dann manchmal an Grashalmen, die der Hund dann wiederum frisst – so gelangt der Parasit in den Hund. Vom Hundedarm wandern sie dann weiter zur Lunge des Hundes, wo sie sich dann zu Würmern weiterentwickeln.
Lungenwürmer können sehr gefährlich für Hunde sein und unbehandelt sogar tödlich enden. Diese Parasiten verursachen schwere Schäden, indem sie sich in der Lunge des Hundes ansiedeln und fortpflanzen.
Symptome bei Lungenwurmbefall
Der Hund kann je nach Schwere und Verlauf verschiedene Symptome zeigen. Zu den Symptomen eines Lungenwurmbefalls gehören:
- Husten unterschiedlicher Stärke
- Fieber
- Verminderte Leistungsfähigkeit
- Nasenbluten
- Herz-Kreislauf-Beschwerden
- In schweren Fällen können auch neurologische Störungen auftreten.
Die Behandlung eines Lungenwurmbefalls erfordert spezielle Medikamente, die nur vom Tierarzt verabreicht werden können. Eine einfache Wurmkur reicht hier nicht aus!
Es ist wichtig, regelmäßig vorbeugende Maßnahmen gegen Parasiten zu ergreifen und bei Verdacht auf eine Infektion sofort einen Tierarzt aufzusuchen.
Tipps: Was tun, wenn dein Hund Gras frisst?

Ist dein Hund topfit und frisst trotzdem regelmäßig Gras, mach dir keine Sorgen. Lass ihn einfach. Es gibt aber einige Dinge, die du dabei beachten solltest:
1. Achte auf saubere Gräser
Vermeide es, deinen Hund an Grashalmen an viel befahrenen Straßen oder stark gedüngten Feldern knabbern zu lassen. Gras am Straßenrand kann Schadstoffe und Abgase aufnehmen. Noch schlimmer sind landwirtschaftlich genutzte Felder. Dort besteht die Gefahr von Rückständen von Düngemitteln oder Pestiziden, die gesundheitsschädlich für deinen Hund sein können.
2. Achtung vor giftigen Pflanzen
Neben harmlosem Gras wachsen in vielen Gärten und Parks auch Pflanzen, die für Hunde giftig sein können. Zu den Giftpflanzen zählen unter anderem Eibe, Tollkirsche und Fingerhut. Achte darauf, dass dein Hund diese Pflanzen nicht frisst.
Hier sind einige Pflanzen, die für Hunde giftig sind:
- Eibe: Alle Teile der Pflanze, besonders die Samen, sind sehr giftig.
- Tollkirsche: Enthält Alkaloide, die für Hunde gefährlich sind.
- Fingerhut: Sehr giftig, kann Herzprobleme verursachen.
- Oleander: Giftig für das Herz und den Magen-Darm-Trakt.
- Rhododendron: Kann Erbrechen und Durchfall verursachen.
- Efeu: Besonders die Beeren sind giftig.
- Philodendron: Enthält Kalziumoxalat-Kristalle, die die Mundschleimhaut reizen.
Wenn es um Pflanzen geht, muss es nicht immer nur ihr Gift sein, das gefährlich ist. Auch Pflanzenteile wie Grannen stellen eine Bedrohung für Hunde dar. Die spitzen Teile können den Hund teilweise sehr schwer verletzen!
3. Hausmittel zur Reduzierung des Grasfressens
Wenn du den Eindruck hast, dass dein Hund zu viel Gras frisst, gibt es einige Möglichkeiten, das Verhalten zu reduzieren. Dabei müssen es gar nicht immer Medikamente sein, sondern einige Hausmittel helfen auch dagegen:
- Heilerde: Diese natürliche Mineralerde kann helfen, den Magen-Darm-Trakt zu beruhigen und die Verdauung zu fördern.
- Ballaststoffreiche Nahrung: Ein Mangel an Ballaststoffen kann das Grasfressen fördern. Gib deinem Hund gelegentlich ballaststoffreiche Lebensmittel wie gekochte Bohnen oder Vollkornreis.
- Wasser mitnehmen: Sorge dafür, dass dein Hund auf längeren Spaziergängen genug Wasser zur Verfügung hat.
4. Training mit dem Hund
- Leckerli zur Belohnung während des Trainings
- Fördert positive Verstärkung und Motivation
- Hergestellt aus hochwertigen Zutaten für gesunde Snacks
Hunde sind kluge Haustiere, die in der Regel genau wissen, was sie dürfen und was nicht. Dazu muss er es aber erstmal lernen. Eine gute Erziehung für deinen Hund ist also sehr wichtig. Bringe ihm am besten ein einfaches Kommando wie „Nein!“, „Aus!“ oder „Lass das!“ bei, um ihn vom Grasfressen abzuhalten. Positive Verstärkung hilft deinem Hund, das Grasfressen auf Kommando zu unterlassen.
Positive Verstärkung bedeutet, dass erwünschtes Verhalten durch Belohnungen gefördert wird. In deinem Fall, wenn du deinem Hund beibringst, kein Gras zu fressen, würdest du ihn jedes Mal belohnen, wenn er auf dein Kommando hört und aufhört zu fressen.
Diese positive Verstärkung kannst du vor allem erreichen durch:
- Leckerchen: Ein kleines Leckerchen als Belohnung, wenn der Hund das Kommando befolgt.
- Lob: Freundliche Worte und Streicheleinheiten, wenn er das Richtige tut.
- Spielzeug: Ein kurzes Spiel mit seinem Lieblingsspielzeug als Belohnung.
Durch diese positiven Erfahrungen lernt der Hund, dass es sich lohnt, das gewünschte Verhalten zu zeigen, da er dafür belohnt wird. So wird das Verhalten nach und nach gefestigt und tritt häufiger auf.
Fazit: Grasfressen beim Hund – ein natürliches Verhalten mit Ausnahmen
Das Grasfressen ist bei Hunden in der Regel ganz normal und harmlos. Es gibt viele Gründe, warum Hunde Gras fressen, von Langeweile bis hin zu Verdauungsunterstützung. Die meisten Hundehalter müssen sich keine Sorgen machen, solange das Grasfressen in Maßen bleibt und der Hund keine weiteren Symptome zeigt.
Wenn das Verhalten jedoch plötzlich intensiv wird, dein Hund unruhig ist oder das Grasfressen von Durchfall oder Erbrechen begleitet wird, solltest du deinen Tierarzt aufsuchen. Auch bei Symptomen wie Husten oder Nasenbluten ist ein Besuch in der Tierarztpraxis sinnvoll, da diese auf einen möglichen Lungenwurmbefall hinweisen können.