Die Krallen deiner Katze sind viel mehr als nur Kratzwerkzeuge: Sie sind unverzichtbar für Bewegung, Verteidigung, Jagen und das Greifen von Gegenständen. In freier Wildbahn nutzen Katzen ihre Krallen beim Klettern und beim Verteidigen ihres Reviers. Hauskatzen hingegen benötigen gelegentlich Unterstützung, damit die Krallen weder zu lang noch abgenutzt sind.
In diesem umfassenden Leitfaden erfährst du alles über die Bedeutung der Krallenpflege, wann ein Schnitt nötig ist und wie du ihn selbst sicher durchführst. Wir gehen auf häufige Fehler ein, zeigen die besten Werkzeuge und geben dir Tipps, wie du deine Katze ans Krallenschneiden gewöhnen kannst.
- Müssen Katzenkrallen geschnitten werden?
- Wann sind Katzenkrallen zu lang? Woran du es erkennst
- Die richtige Krallenpflege: Kratzmöglichkeiten für Katzen
- Wie oft sollte man Katzenkrallen schneiden?
- Katzenkrallen schneiden: Sicherheit und die besten Werkzeuge
- Die Katze an das Krallenschneiden gewöhnen
- Anleitung zum Krallenschneiden bei Katzen: Schritt für Schritt erklärt
- Tipps und Tricks für entspanntes Krallenschneiden
- Katzenkrallen schneiden beim Tierarzt: Kosten und Vorteile
- Fazit: Krallenpflege für eine glückliche und gesunde Katze
Müssen Katzenkrallen geschnitten werden?
Zuallererst stellt sich die Frage, ob Katzenkrallen überhaupt geschnitten werden müssen – und das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Ob die Krallen geschnitten werden müssen, hängt nämlich stark vom Lebensstil der Katze ab. Hier unterscheidet man hauptsächlich zwischen Freigänger-Katzen und Wohnungskatzen.
Freigänger-Katzen, die viel Zeit im Freien verbringen, kürzen ihre Krallen oft durch natürliche Abnutzung. Sie klettern an Bäumen oder nutzen harte Oberflächen, die die Hornschicht der Krallen automatisch abreiben. Bei Wohnungskatzen sieht die Sache daher ein wenig anders aus.
Gerade Katzen, die in der Wohnung gehalten werden, können nicht regelmäßig an Baumrinden kratzen. Sie brauchen also unbedingt andere Kratzmöglichkeiten. Ohne sie wachsen die Krallen oft ungehindert und werden zu lang. Viele nutzen Kratzbäume, aber nicht jede Katze hat daran Interesse oder macht es häufig genug. Hier kann ein regelmäßiges Kürzen der Krallen notwendig sein.
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Wann sind Katzenkrallen zu lang? Woran du es erkennst
Es ist normal, dass Katzenkrallen spitz und scharf sind, denn genau so sind sie gedacht. Wenn die Krallen jedoch beim Laufen oder Putzen stören, kann das ein Anzeichen sein, dass sie zu lang sind. Außerdem solltest du unbedingt auf Folgendes achten:
- Hängenbleiben: Ein sicheres Zeichen für zu lange Krallen ist, wenn die Katze beim Laufen im Teppich oder an anderen Stoffen hängen bleibt.
- Selbstverletzungen: Verletzungen, die durch zu lange Krallen beim Putzen entstehen, sind ebenfalls ein Zeichen.
- Verändertes Gangbild: Manche Katzen laufen nicht mehr flüssig, wenn die Krallen zu lang sind.
Zu lange Krallen können sogar brechen oder einreißen, wenn die Katze irgendwo hängen bleibt. Das ist nicht nur sehr schmerzhaft für die Katze, sondern muss vom Tierarzt behandelt werden. Hier ist also Vorsicht geboten.
Die richtige Krallenpflege: Kratzmöglichkeiten für Katzen

Eine der einfachsten Methoden, um den natürlichen Abrieb der Krallen zu fördern, ist ein guter Kratzbaum oder Kratzmöbel. Kratzbäume oder -bretter bestehen in der Regel aus Sisal, einem Material, das robust und zugleich schonend für die Katzenkrallen ist.
Verschiedene Arten von Kratzmöglichkeiten
- Kratzbäume: Der Klassiker – je größer, desto besser für Katzen, die sich gerne strecken und in die Höhe klettern.
- Kratzsäulen und Kratzmatten: Ideal für kleine Wohnungen und für Katzen, die nicht gerne hochklettern.
- Kratzbrett aus Sisal: Platzsparend und effektiv; ideal zum Befestigen an der Wand oder auf dem Boden.
- Ideal zum Kratzen, Klettern und Entspannen
- Fördert die Krallenpflege und verhindert Möbelkratzen
- Stabile und sichere Konstruktion
Da Katzen aufgrund mangelnder Alternativen gerne auch an Sofas herumkratzen, wäre auch ein sogenannter Kratzschutz bzw. eine Kratzmatte zum Überhängen an der Armlehne interessant. Hier wird die Lehne geschützt und der Katze wird gleichzeitig eine Kratzfläche geschaffen.
Wie oft sollte man Katzenkrallen schneiden?
Katzen, die ihre Krallen gut abnutzen, brauchen selten einen zusätzlichen Schnitt. Freigänger-Katzen zählen z.B. meistens dazu.
Bei vielen Wohnungskatzen ist jedoch eine regelmäßige Kontrolle und Pflege nötig. Die meisten Katzen kommen mit einem Krallenschnitt alle 4 bis 6 Wochen aus. Beobachte das Verhalten und die Krallen deiner Katze regelmäßig, um zu entscheiden, wann ein Schnitt nötig ist.
Katzenkrallen schneiden: Sicherheit und die besten Werkzeuge
Falls du dich entscheidest, die Krallen deiner Katze selbst zu kürzen, ist eine ruhige Hand und gutes Werkzeug wichtig. Bei Katzen sollte man vermeiden, grobes oder unpassendes Werkzeug wie Haushalts- oder Nagelscheren zu benutzen. Solches kann die empfindlichen Krallen der Katze beschädigen oder sogar splittern lassen. Zudem könnte die Katze dadurch Angst entwickeln und das Krallenschneiden in Zukunft erschweren.
Auch elektrische Krallenschleifer solltest du bei Katzen lieber vermeiden. Diese sind häufig zu unpräzise und laut. Benutze am besten diese geeigneten Werkzeuge für das Krallenschneiden bei Katzen:
- Krallenscheren speziell für Katzen: Klein und handlich, ideal für feine Krallen.
- Krallenknipser: Ein kleiner Knipser, der in einem Zug kürzt und scharf genug ist, um die Kralle ohne Quetschungen zu durchtrennen.
- Guillotine-Krallenschere: Eine besondere Schere, die mit einem sanften Hebel die Krallen präzise schneidet.
- Kompakte Krallenschere für kleine Tiere
- Ergonomisch und einfach zu handhaben
- Präzises Trimmen für kleine Krallen
- Präzise Krallenschere für sicheres Trimmen
- Ergonomisches Design für komfortable Handhabung
- Ideal für die Krallenpflege zuhause
Die Katze an das Krallenschneiden gewöhnen

Katzen mögen es in der Regel nicht, wenn man ihre Pfoten berührt. Deshalb ist Geduld und eine schrittweise Gewöhnung der beste Weg. Bevor du also mit dem Krallenschneiden anfangen kannst, musst du sie erst an diese neue Situation gewöhnen.
- Pfotenberührungen üben: Am besten beginnst du, die Pfoten deiner Katze regelmäßig zu berühren und dabei Leckerlis zu geben. Das schafft positive Assoziationen.
- Langsam herantasten: Wenn die Katze ruhig bleibt, kannst du anfangen, ihre Krallen sanft hervorzudrücken. So wird sie nicht gestresst.
- Die Katze entspannen: Das Krallenschneiden klappt am besten, wenn die Katze schläfrig ist oder sich nach dem Fressen in Ruhe entspannt.
Anleitung zum Krallenschneiden bei Katzen: Schritt für Schritt erklärt
Die Katze sollte jetzt entspannt sein und du solltest das nötige Werkzeug haben. Fangen wir also mit dem Krallenschneiden an.
1. Die Kralle ausfahren lassen

Drücke sanft auf den Ballen und die Oberseite der Pfote, um die Kralle herauszufahren und den Schnittbereich sichtbar zu machen.
2. Den richtigen Schnittpunkt finden
In der Kralle befinden sich Nerven und Blutgefäße, das sogenannte Leben. Bei hellen Krallen ist diese Zone als rosa Bereich gut sichtbar. Schneide immer nur die Spitze der Kralle ab und geh nicht zu nah an diesen Bereich heran.
Bei dunklen Krallen kannst du eine LED-Taschenlampe hinter die Kralle halten, um die Blutgefäße durchschimmern zu sehen. Meist ist dies nicht nötig, wenn du nur die Spitze abschneidest. Mit der Zeit bekommst du aber sowieso ein Gefühl für die richtige Länge.
3. Der Schnitt

Setze die Schere in einem leicht schrägen Winkel an und schneide zügig. So verhinderst du, dass die Katze ihre Pfote wegzieht.
4. Was tun, wenn die Kralle blutet?
Es kann passieren, dass versehentlich zu viel abgeschnitten wird. Das ist meistens harmlos, sieht aber aufgrund der guten Durchblutung der Krallen schmerzhaft aus. In diesem Fall kannst du:
- Desinfektionslösung verwenden: Betaisodona oder ein anderes sanftes Desinfektionsmittel kann aufgetragen werden.
- Blutungsstiller anwenden: Es gibt spezielle Produkte, die die Blutung schnell stillen.
- Ruhe und Pflege: Lass die Katze in Ruhe und kürze weitere Krallen erst nach mindestens einem Tag, um weiteren Stress zu vermeiden.
- Wirkt antiseptisch und fördert die Heilung bei Hautverletzungen
- Hilft bei der Behandlung von Wunden, Schnitt- und Schürfwunden
- Verhindert Infektionen und unterstützt die Regeneration der Haut
Achte auch darauf, dass deine Katze in nächster Zeit nicht mit zu vielen Keimen und Bakterien in Kontakt kommt. Zwar kann man das nicht immer vermeiden, aber du könntest beispielsweise ihren Lieblingsplatz regelmäßig desinfizieren, um erstmal das Infektionsrisiko zu reduzieren.
Tipps und Tricks für entspanntes Krallenschneiden
Zu guter Letzt solltest du noch einige wichtige Tipps und Tricks kennen. Beherzige sie und das Krallenschneiden deiner Katze kann zu einer entspannten Angelegenheit werden.
- Positive Verstärkung: Gib deiner Katze nach jeder gekürzten Kralle ein kleines Leckerli, um das Schneiden zu einer angenehmen Erfahrung zu machen. Das kann auch gerne ein Leckerli sein, was sie besonders gerne frisst.
- Regelmäßigkeit: Kürzere, aber häufigere Sitzungen sind besser, als einmal alle paar Monate eine große Kürzung vorzunehmen.
- Werkzeugwahl: Nutze das Werkzeug, das dir am besten liegt und deiner Katze am meisten Komfort bietet. In der Regel sind normale Krallenscheren die beste Wahl.
- Routine entwickeln: Je mehr Routine du und deine Katze beim Krallenschneiden haben, desto einfacher wird es mit der Zeit.
- Zu zweit schneiden: Wenn du willst, kann eine Person die Katze beruhigen und festhalten, während die andere die Krallen schneidet. Das macht das Krallenschneiden für alle sicherer und stressfreier.
Katzenkrallen schneiden beim Tierarzt: Kosten und Vorteile
Manche Katzen sind sehr unruhig und wehren sich. Hier kann es hilfreich sein, das Krallenschneiden einem Tierarzt zu überlassen. Dabei legt die Gebührenordnung für Tierärzte den Preis fest. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 6 und 19 Euro, je nach Katze und Aufwand. Gerade wenn du dich unsicher fühlst, ist ein Besuch beim Tierarzt eine sichere Wahl.
Übrigens kann es sich lohnen, wenn du die Tierärzte in deiner Umgebung anrufst und nach den Kosten für das Krallenschneiden fragst. Das kann sich teilweise schon sehr lohnen – vor allem, wenn es regelmäßig gemacht werden muss.
Trotzdem solltest du dann auch immer zum selben Tierarzt gehen, denn eine vertraute Umgebung und ein bekannter Arzt können den Stress für deine Katze reduzieren und die ganze Prozedur ein wenig angenehmer machen.
Fazit: Krallenpflege für eine glückliche und gesunde Katze
Die Krallenpflege deiner Katze ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheit und des Wohlbefindens. Wenn sich deine Katze nicht auf natürlichem Weg selbst die Krallen stutzt, dann musst du nachhelfen.
Mit dem richtigen Wissen, Geduld und geeigneten Werkzeugen kannst du die Krallen deiner Katze sicher kürzen. Achte auf die Zeichen, ob die Krallen überhaupt zu lang sind oder eigentlich gar nicht geschnitten werden müssen. Wenn du dir unsicher bist, überlasse es lieber einem Tierarzt. So bleibt deine Katze fit und verletzungsfrei – und du kannst sicher sein, dass sie sich rundum wohlfühlt.
Mit diesen Tipps und einer ruhigen Herangehensweise kannst du die Krallenpflege deiner Katze zu einem stressfreien Ritual machen.