Die letzten Sonnenstrahlen des Tages verschwinden langsam hinter den Bäumen und die Nacht bricht herein. In vielen Gärten beginnt jetzt das Leben. Igel, unsere kleinen stacheligen Gartenbewohner, sind auf Nahrungssuche. Doch in diesen ruhigen Stunden lauern auch Gefahren, die vielen nicht bewusst sind – Mähroboter! Viele Gartenbesitzer schwören auf diese praktischen Geräte, doch sie können eine ernsthafte Bedrohung für Wildtiere wie Igel darstellen. Hier wirst du erfahren, warum Mähroboter eine Gefahr für die Natur sein können, wie du deinem Garten einen sicheren Ort für Igel und Co. machen kannst und warum es sich lohnt, für mehr Artenvielfalt zu sorgen.
Was sind Mähroboter und warum sind sie so praktisch?

Mähroboter sind kleine, batteriebetriebene Geräte, die autonom deinen Rasen mähen. Sie fahren selbstständig über das Gras, erkennen Hindernisse und fahren dann zurück, um die Arbeit fortzusetzen. Für viele Gartenbesitzer bieten Mähroboter eine einfache Lösung, um den Rasen immer gepflegt aussehen zu lassen. Das alles, ohne jemals selbst Hand anlegen zu müssen.
Für uns Menschen sind diese Geräte besonders praktisch, da sie wenig Lärm verursachen, wenig Energie verbrauchen und regelmäßig für einen gleichmäßig gemähten Rasen sorgen.
Doch trotz all ihrer Vorteile gibt es auch Schattenseiten, die viele nicht auf dem Schirm haben. Besonders die Auswirkungen auf Wildtiere werden oft unterschätzt.
Die Gefahr für Igel und andere Tiere

Igel sind von Natur aus nachtaktive Tiere, die sich hauptsächlich von Insekten, Schnecken und Regenwürmern ernähren. Im Frühjahr und Herbst sind sie besonders auf Futtersuche, um sich genug Fettreserven anzulegen. Dabei kommen sie oft in Gärten vorbei, die von Mährobotern gepflegt werden.
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Ein Mähroboter ist für Igel eine ernsthafte Gefahr. Igel sind nämlich keine Fluchttiere! Sie reagieren auf Bedrohungen nicht mit einer schnellen Flucht, sondern suchen Schutz, indem sie sich zusammenrollen. Das hilft ihnen vor großen Tieren oder Bedrohungen, die sie als solche erkennen können. Ein Mähroboter hingegen fährt direkt über den Rasen und wird von Igeln meist nicht als Gefahr wahrgenommen.
Besonders kleine Igel oder Jungtiere, die noch nicht die Größe haben, um von den Sensoren des Mähroboters erkannt zu werden, sind besonders gefährdet. Diese Mähroboter überrollen sie einfach und verletzen sie, verstümmeln sie und töten sie.
Die Sensoren erkennen nur größere Hindernisse, nicht aber kleine Lebewesen wie Lurche, kleine Reptilien oder Vögel, die sich im Gras oder in den Unterschlüpfen verstecken. Sie werden oft von den Robotern einfach überrollt.
Sind Mähroboter mit Sensoren die Lösung?
Die kurze Antwort lautet – nein. Obwohl die Hersteller gerne ihre fortschrittlichen Sensoren anpreisen, so sieht die Realität dennoch anders aus. Auch diese Technologien bieten keine vollständige Sicherheit. Zwar können die Sensoren häufig größere Tiere wie Igel erkennen, doch kleinere Tiere, wie Jungigel oder Reptilien, werden oft übersehen. Gerade eingerollte Igel nehmen solche Sensoren nicht wahr.
Daher bieten selbst die fortschrittlichsten Mähroboter keine Garantie für die Sicherheit von Wildtieren. Die wahre Lösung liegt eher in einer bewussteren Gartengestaltung und dem Verzicht auf solche Geräte.
Sicherheitsmaßnahmen: Wie kannst du Igel und Co. schützen?
Wenn du auf deinen Mähroboter gar nicht verzichten willst, solltest du zumindest bestimmte Vorsichtsmaßnahmen treffen. Nur so kannst du Wildtiere vor Verletzungen schützen. Hier sind einige Tipps, wie du den Einsatz von Mährobotern sicherer gestalten kannst:
Mähzeiten auf den Tag verlegen
Igel sind vor allem in den Dämmerungsstunden aktiv. Um das Risiko zu minimieren, solltest du den Mähroboter nur während des Tages in Betrieb nehmen, wenn die meisten Wildtiere, einschließlich Igel, in ihren Verstecken sind.
Vor dem Mähen den Garten kontrollieren
Gehe vor dem Einsatz des Mähroboters einmal durch den Garten und prüfe, ob sich Tiere in potenziell gefährlichen Bereichen aufhalten. Achte dabei besonders auf Verstecke, die Igel oder andere Tiere nutzen könnten. Halte besonders nach Laub- oder Reisighaufen Ausschau. Gerade während der Überwinterung von Igeln solltest du auf Laubhaufen aufpassen.
Achte auf die Umgebung
Wenn dein Garten in einem Bereich mit vielen Wildtieren liegt, solltest du überlegen, ob der Einsatz eines Mähroboters wirklich notwendig ist. Alternativ kannst du auch manuelle Rasenpflege mit Geräten wie einem Spindelmäher in Erwägung ziehen.
Mähroboter sind ein Problem für die Artenvielfalt
Nicht nur Igel sind von Mährobotern betroffen – auch andere Tiere und Pflanzen leiden unter der modernen Gartenpflege. Die häufige Nutzung von Mährobotern und anderen motorisierten Gartengeräten wie Motorsensen und Fadenmähern führt zu einer Vereinheitlichung der Gartenlandschaft. Dies hat zur Folge, dass immer weniger Lebensräume für heimische Pflanzen und Tiere entstehen.
Ein perfekt gemähter Rasen mag zwar ordentlich und gepflegt aussehen, aber er ist auch ein Lebensraum, der vielen Arten keine Nahrung und keinen Schutz bietet. Viele Insekten, Vögel und Kleinlebewesen brauchen ungemähte Flächen, um zu überleben. Ein Rasen, der ständig gemäht wird, bietet kaum Nahrung oder Versteckmöglichkeiten. Wildpflanzen wie Klee, Löwenzahn und Gänseblümchen verschwinden und damit auch die Tiere, die auf sie angewiesen sind. In bestimmten Fällen ist es daher sogar sinnvoll, einen Igel im Garten zu füttern, wenn du einem begegnest.
Moderne Gärten sind der Feind für Igel
Aber nicht nur Mähroboter sind eine echte Herausforderung für Igel und andere Wildtiere. Moderne Gärten generell sind eine große Gefahr.
Viele Gärten sind heutzutage zu monoton und naturfern gestaltet. Rasengärten, die regelmäßig gemäht werden, bieten kaum Unterschlupf oder Nahrung. Hecken sind oft zu kurz oder fehlen ganz. Statt abwechslungsreicher Pflanzenlandschaften gibt es vor allem Zäune oder Mauern, die den Tieren den Zugang zu natürlichen Lebensräumen verwehren.
Besonders problematisch sind Steingärten, die immer beliebter werden – vor allem in Vorgärten. Diese bieten Igeln keinerlei Versteckmöglichkeiten und wenig Nahrung. Sie sind meist karg, bestehen aus Kies, Felsen und einigen wenigen, robusten Pflanzen, die kaum Lebensraum für Insekten und andere Nahrungsquellen für Igel bieten.
Solche Gärten sind weder für Igel, noch für irgendein anderes Tier geeignet. Sie bieten weder Schutz noch können die Tiere Futter finden. Umso wichtiger ist es, den eigenen Garten so zu gestalten, dass er einen echten Lebensraum für Wildtiere bietet – mit heimischen Pflanzen, Verstecken und abwechslungsreichen Flächen.
Mehr Natur im Garten wagen

Wer seinen Garten wirklich naturnah gestalten möchte, sollte von der Vorstellung einer perfekt gepflegten Rasenfläche Abschied nehmen. Stattdessen bietet es sich an, den Garten vielfältiger und lebensfreundlicher zu gestalten. Blumenwiesen, heimische Heckenpflanzen und Trockenmauern schaffen nicht nur eine wunderschöne Atmosphäre, sondern bieten auch vielen Tieren, wie zum Beispiel Igeln, einen wertvollen Lebensraum. Ein solcher Garten fördert die Artenvielfalt und wird zu einem wahren Paradies für Tiere und Pflanzen.
Deine Verantwortung als Gartenbesitzer
Als Gartenbesitzer bist du dafür verantwortlich, deinen Garten auch für Wildtiere lebenswert zu gestalten. Zwar ist es verlockend, auf bequeme Lösungen wie Mähroboter oder perfekt gepflegte Rasenflächen zurückzugreifen, doch diese fördern nicht die Artenvielfalt – im Gegenteil. Vielleicht probierst du es mal mit einem naturnahen Garten. Dieser ist nicht nur schön, sondern schützt und fördert die lokale Tierwelt.
Tipps für einen naturfreundlichen Garten
Es gibt viele Möglichkeiten, deinen Garten so zu gestalten, dass er sowohl für dich als auch für die Wildtiere ein schöner und sicherer Ort wird. Hier einige Ideen für einen naturnahen Garten:
- Blumenwiesen anlegen: Lass Teile deines Gartens ungemäht oder säe Wildblumen. Blumenwiesen sind nicht nur ein schöner Anblick, sondern auch ein wertvoller Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten.
- Heimische Pflanzen verwenden: Setze auf Pflanzen, die in deiner Region heimisch sind. Diese sind besonders wichtig für die lokale Tierwelt und bieten Lebensräume für Insekten und Vögel.
- Verstecke und Unterschlüpfe schaffen: Laub- und Reisighaufen, Totholzhaufen oder kleine Teiche bieten Tieren Unterschlupf und Nahrung. Besonders Igel lieben solche Verstecke, in denen sie sich sicher fühlen können.
- Natürliche Grenzen und Hecken pflanzen: Anstatt Zäune aus Kunststoff oder Draht zu setzen, pflanze Hecken oder Bäume. Diese bieten nicht nur Schutz für Tiere, sondern auch einen wichtigen Lebensraum.
Einsicht in der Politik?
In der Politik wächst zunehmend die Einsicht, dass Mähroboter eine Gefahr für die Umwelt und Wildtiere darstellen können. Immer mehr Kommunen, Städte und sogar Bundesländer setzen sich mit dem Thema auseinander und fordern Regelungen für den sicheren Einsatz dieser Geräte. Köln gilt hier als Vorreiter und hat bereits ein Nachtfahrverbot für Mähroboter erlassen.
Diese politischen Initiativen zeigen, dass ein wachsendes Bewusstsein für die Auswirkungen von Mährobotern auf die Artenvielfalt entsteht. Glücklicherweise wird zunehmend erkannt, dass die Natur im urbanen Raum stärker geschützt werden muss denn je.
Leider geht der Fortschritt in diesem Bereich viel zu langsam voran. Viele Regelungen befinden sich noch in der Planung oder sind nur vereinzelt auf lokaler Ebene umgesetzt. In der Zwischenzeit hängt der Schutz der Natur also von den Entscheidungen der einzelnen Gartenbesitzer ab – also von dir.
Fazit: Lieber auf Mähroboter verzichten
Mähroboter mögen bequem sein, aber sie stellen eine Gefahr für viele Wildtiere dar, insbesondere für Igel, die durch die Sensoren der Geräte nicht erkannt werden. Wenn du deinen Garten naturnah gestalten möchtest, ist es besser, auf Mähroboter und andere motorisierte Geräte zu verzichten. Ein Garten, der mehr Wildpflanzen, Blumenwiesen und Verstecke für Tiere bietet, ist nicht nur schöner, sondern auch wertvoller für die Artenvielfalt.
Indem du deinen Garten umgestaltest und für mehr Lebensräume sorgst, kannst du dazu beitragen, die Natur zu bewahren. Denn ein Garten voller Leben ist ein Garten, der für alle – Mensch und Tier – ein Paradies darstellt.