Immer mehr Menschen interessieren sich dafür, einen Igel als Haustier zu halten. Schließlich sehen sie niedlich aus und ihr stacheliger Körper macht sie als Haustier einzigartig. Durch Social Media haben Igel einen wahren Popularitätsschub erfahren. Videos und Fotos von ihnen verbreiten sich häufig viral und wecken das Interesse von Menschen weltweit.
Nicht nur ihr Körper, sondern auch ihr neugieriges Wesen hebt sie von den üblichen Haustieren wie Hunden und Katzen ab. Dabei ist die Haltung eines Igels gar nicht so einfach, wie man annehmen würde. So musst du einiges beachten, bevor du dir einen Igel zulegst.
Es ist wichtig zu wissen, dass Igel keine Kuscheltiere sind. Sie haben viele, spezielle Bedürfnisse, die Anfänger auf jeden Fall kennen sollten. Hier findest du alles, was du wissen musst, bevor du dir einen Igel als Haustier zulegst.
- Welcher Igel eignet sich als Haustier?
- Der Afrikanische Weißbauchigel als Haustier
- Grundausstattung für die Igelhaltung
- Der perfekte Lebensraum für deinen Igel
- Ernährung: Was fressen Igel?
- Pflege und Hygiene: So bleibt dein Igel gesund
- Wichtige Tipps zur Eingewöhnung
- Fazit: So machst du deinen Igel glücklich
Welcher Igel eignet sich als Haustier?

In Europa gibt es nur zwei heimische Igelarten. Zum einen gibt es den Braunbrustigel – auch als Westigel oder Westeuropäischer Igel bekannt. Er ist gemeint, wenn allgemein von „einem Igel“ gesprochen wird. Er ist hier überall bei uns heimisch und man sieht ihn am häufigsten. Die zweite Art ist der Nördliche Weißbrustigel, der hauptsächlich in Osteuropa vorkommt. Allerdings eignen sie sich nicht unbedingt als Haustiere.
Die beliebteste Igelart, die als Haustier gehalten wird, ist der Afrikanische Weißbauchigel (Atelerix albiventris). Wie der Name schon verrät, stammt diese Art ursprünglich aus Afrika. Sie hat sich besonders gut an das Leben in menschlicher Obhut angepasst. Außerdem ist der Weißbauchigel bekannt für sein freundliches und neugieriges Verhalten.
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Seinen Namen hat er durch sein Aussehen bekommen. Im Gegensatz zu unseren Wildigeln haben Weißbauchigel nämlich oft eine weißliche Unterseite.
Der Afrikanische Weißbauchigel als Haustier
Bei uns stehen Igel unter Naturschutz. Das heißt, dass man nicht einfach so einen Wildigel als Haustier halten darf – das ist verboten. Davon ausgenommen ist aber der eben erwähnte Afrikanische Weißbauchigel. Diesen darfst du als einzige Igelart als Haustier halten.
Afrikanische Weißbauchigel sind relativ pflegeleicht. Genau das unterscheidet sie von vielen anderen exotischen Haustieren. Solange sie einen artgerechten Käfig, ausgewogene Nahrung und regelmäßige Gesundheitschecks erhalten, sollte es ihnen gut gehen. Eine weitere, aufwendige Pflege, brauchen sie nicht. Außerdem neigen sie nicht zu starken Gerüchen und sind im Allgemeinen saubere Tiere.
Während europäische Igel Winterschlaf halten, tun es Afrikanische Weißbauchigel übrigens nicht! Stattdessen können einige Exemplare im Sommer eine Ruhephase einlegen, wobei sie inaktiver sind. Diese sogenannte „Sommerlethargie“ kommt jedoch in Gefangenschaft selten vor, da die Haltungsbedingungen oft gleichbleibend sind.
Wichtige Eigenschaften des Afrikanischen Weißbauchigels:
- Größe: Er wird etwa 15 bis 20 cm groß.
- Gewicht: Ausgewachsen wiegt er zwischen 300 und 600 Gramm.
- Lebensdauer: In Gefangenschaft kann er bis zu 8 Jahre alt werden.
- Aktivität: Igel sind nachtaktiv und schlafen tagsüber.
- Sozialverhalten: Afrikanische Weißbauchigel sind Einzelgänger und sollten nicht mit anderen Igeln gehalten werden.
Hast du dich für einen Afrikanischen Weißbauchigel entschieden, kannst du einen vom Züchter kaufen. Normalerweise kosten sie so um die 100 Euro. Informationen dazu kannst du aber auf der jeweiligen Züchterwebseite bekommen.
Natürlich solltest du ihn nicht einfach so blind kaufen. Du musst mit dem Züchter einen Besuchertermin ausmachen und erst mal schauen, ob er seriös ist. Die Haltebedingungen sollten, wie die Gesundheit der Tiere, sehr gut sein.
Die erste Anlaufstelle sollte aber immer das Tierheim sein! Es kommt nicht selten vor, dass Privatbesitzer sie dort abgeben. Ruf als zuerst immer die Tierheime in deiner Nähe an, ob sie vielleicht gerade einen Afrikanischen Weißbauchigel vor Ort haben.
Grundausstattung für die Igelhaltung

Der Igel hat spezielle Bedürfnisse – so wie jedes andere Haustier auch. Bevor du also deinen neuen Mitbewohner aufnehmen kannst, musst du auf die richtige Grundausstattung achten.
Zum Glück braucht ein Igel nicht sehr viel. Hier sind die 5 wichtigsten Dinge, die du aber auf jeden Fall benötigen wirst:
- Igelkäfig: Der Käfig sollte mindestens eine Grundfläche von 1,5 Quadratmetern haben. Der Boden sollte aus einem leicht zu reinigenden Material bestehen, da Igel gerne graben und ihre Umgebung verschmutzen können.
- Laufrad: Igel sind sehr aktive Tiere und benötigen Bewegung. Ein Laufrad mit einem Durchmesser von mindestens 30 cm ist ideal.
- Versteckmöglichkeiten: Igel lieben es, sich zu verstecken. Du solltest mehrere Unterschlupfmöglichkeiten wie Häuschen oder Tunnel bereitstellen.
- Wärmelampe oder Heizmatte: Igel benötigen eine konstante Umgebungstemperatur von 22 bis 26 Grad Celsius. Besonders im Winter ist eine zusätzliche Wärmequelle notwendig.
- Futternapf und Wasserspender: Verwende am besten einen schweren Futternapf, der nicht leicht umgestoßen werden kann. Für Wasser eignet sich ein kleiner Wasserspender oder eine Trinkflasche.
- Leise und stabil für ungestörtes Spielen
- Fördert die Bewegung und Gesundheit von Kleintieren
- Nachhaltig und langlebig durch robustes Holzdesign
- Bietet viel Platz für Bewegung und Spiel
- Robuste und sichere Konstruktion für kleine Tiere
- Leicht zu reinigen und pflegeleicht
Der perfekte Lebensraum für deinen Igel
Igel benötigen einen speziellen Lebensraum, der auf ihre Bedürfnisse angepasst ist. Viele wissen z.B. gar nicht, dass Igel sehr kletterfreudig sind. Ein sicherer, stabiler Käfig mit ausreichend Platz zum Erkunden ist daher absolut wichtig.
Du solltest die folgenden Tipps zu Einrichtung deines Igel-Käfigs beherzigen:
- Bodengrund: Verwende als Bodengrund Materialien wie Papierstreu oder Hanfeinstreu, die nicht stauben und leicht zu reinigen sind.
- Verstecke: Stelle mehrere Unterschlupfmöglichkeiten zur Verfügung. Igel lieben es, sich in dunklen Ecken zu verkriechen.
- Klettermöglichkeiten: Igel sind neugierig und klettern gerne. Achte jedoch darauf, dass es keine gefährlichen Stellen gibt, an denen sich der Igel verletzen könnte.
- Temperatur: Wie bereits erwähnt, sollte der Käfig immer zwischen 22 und 26 Grad Celsius warm sein.
Zum perfekten Lebensraum für deinen Igel zählt übrigens auch, dass er Einzelgänger ist. Er sollte daher alleine gehalten werden – ganz ohne Artgenossen. Mehrere Igel in einem Käfig führen oft zu Aggressionen und Stress.
Außerdem sollte ein Igel niemals draußen gehalten werden! Er sollte immer einen warmen und geschützten Bereich drinnen haben. Die wechselnden Temperaturen und Wetterbedingungen draußen können für Igel sehr stressig und gefährlich sein. Ein sicheres und konstantes Umfeld drinnen ist das Beste für sie. Auch, wenn du einen hilfsbedürftigen Igel im Garten findest, kannst du dir überlegen, ihn für eine Weile bei dir aufzunehmen, um ihn drinnen aufzupeppeln.
Natürlich bedeutet es nicht, dass er kein Gehege im Garten haben darf. Das ist im Sommer sogar sinnvoll, damit er sich austoben- und neue Eindrücke sammeln kann. Nachts und bei kühlem Wetter sollte er aber auf jeden Fall wieder ins Haus kommen.
Ernährung: Was fressen Igel?

Eine ausgewogene Ernährung ist für die Gesundheit deines Igels entscheidend. Igel sind Insektenfresser. In Gefangenschaft kann ihre Nahrung aber auch aus hochwertigem Igel-Trockenfutter bestehen. Zudem freuen sich Igel über kleine Insekten und frisches Obst.
Grundnahrungsmittel für Igel:
- Igel-Trockenfutter: Speziell für Igel entwickelte Futtermischungen sind die Basis.
- Insekten: Heimchen, Mehlwürmer oder Zophobas können als Leckerbissen gefüttert werden.
- Obst: Kleine Mengen an Obst wie Äpfel oder Beeren sind eine willkommene Abwechslung.
- Proteinquellen: Gekochtes Huhn oder Eier in kleinen Mengen können ab und zu gefüttert werden.
- Fördert eine ausgewogene Ernährung
- Ideal für Igel in der Aufzucht und Winterruhe
- Mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen
- Nahrhafte Proteinquelle
- Ideal als Snack oder Ergänzung
- Lange haltbar
Was Igel nicht fressen dürfen:
- Milchprodukte (Igel sind laktoseintolerant)
- Schokolade
- Zitrusfrüchte
- Avocado
Pflege und Hygiene: So bleibt dein Igel gesund
An sich sind Igel relativ pflegeleichte Haustiere. Wenn man sich an die Grundregeln hält, wird es deinem Igel gut gehen. Dennoch solltest du auf folgende Punkte achten, um seine Gesundheit zu fördern.
- Käfigreinigung: Der Käfig sollte mindestens einmal pro Woche komplett gereinigt werden. Entferne dabei den alten Bodengrund und reinige alle Verstecke und Spielzeuge. Das Wasser musst du übrigens jeden Tag wechseln! Ansonsten bilden sich Bakterien oder Algen.
- Krallenpflege: Igel kratzen und klettern viel, dennoch solltest du die Krallen regelmäßig überprüfen. Falls nötig, musst du dann die Krallen deines Igels selbst schneiden.
- Zahngesundheit: Igel haben kleine Zähne, die durch das Fressen von harten Futtermitteln gepflegt werden. Achte darauf, dass dein Igel Trockenfutter erhält, um Zahnprobleme zu vermeiden.
- Fellpflege: Igel verlieren gelegentlich Stacheln, was ganz normal ist. Kontrolliere regelmäßig das Fell und die Haut deines Igels, um sicherzustellen, dass er keine Parasiten hat.
- Kompakte Krallenschere für kleine Tiere
- Ergonomisch und einfach zu handhaben
- Präzises Trimmen für kleine Krallen
Wichtige Tipps zur Eingewöhnung
Wie du weißt, sind Igel Einzelgänger. Das bedeutet, dass sie anfangs scheu und eher zurückhaltend sind. Lass deinem Igel die Zeit, die er braucht! Du solltest ein wenig Geduld mitbringen, damit er sich an seine neue Umgebung gewöhnen kann.
Du wirst sehen, dass er schon nach kurzer Zeit deine Nähe suchen wird. Immerhin ist seine Neugier größer als seine Angst. Besonders der Afrikanische Weißbauchigel ist angetan von seinen menschlichen Gefährten.
Hier sind einige Tipps, die dir bei der Eingewöhnung helfen könnten.
- Lass den Igel die ersten Tage in Ruhe, damit er sein neues Zuhause erkunden kann.
- Vermeide laute Geräusche und hektische Bewegungen, da Igel leicht gestresst werden.
- Biete deinem Igel täglich frisches Futter und Wasser an, um Vertrauen aufzubauen.
- Versuche, den Igel mit kleinen Leckerbissen zu locken, um ihn an deine Hand zu gewöhnen.
Fazit: So machst du deinen Igel glücklich
Du solltest jetzt wissen, dass der Afrikanische Weißbauchigel die einzige Möglichkeit ist, einen Igel legal als Haustier zu halten. Dabei eignet er sich auch noch besonders gut dafür, da er dem Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen ist. Man kann ich relativ einfach handzahm bekommen.
Die Haltung deines Igels erfordert aber auch eine sorgfältige Vorbereitung und kontinuierliche Pflege. Das sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Wenn du deinem Igel aber ein artgerechtes Zuhause bietest, ihn mit der richtigen Ernährung versorgst und auf seine Gesundheit achtest, wirst du viele Jahre Freude mit deinem stacheligen Mitbewohner haben.